Francogalla et Francofortum: loci petiti iucundi

In der spätsommerlichen zweiten Septemberwoche begab sich eine muntere Gruppe Latein lernender Neunt- und Zehntklässlerinnen mit ihren magistri nach Francofortum.

Nachdem wir dort durch die neue Altstadt flaniert, den Römer erkundet, in der Paulskirche die große historische scaena betreten und auch die Zeil auf uns haben wirken lassen, ließen wir uns im Struwwelpeter-Museum  in unsere Kindheit zurückversetzen und durften unseren Spieltrieb ausleben. In der Bildungsstätte Anne Frank erwartete uns ein spannendes, multimedial präsentiertes Kontrastprogramm, das uns die Möglichkeit bot, historische Erfahrungen mit aktuellen Entwicklungen aktiv zu verknüpfen. Spannende Einblicke in globale finanzpolitische Zusammenhänge erhielten wir im Geldmuseum der Deutschen Bank. Eine Panorama-Schifffahrt auf dem Main im Regen bot uns ein willkommenes Refugium und erlaubte einen etwas distanzierteren Blick auf die Hessenmetropole.

Allerdings bekamen wir es noch mit ungleich heftigeren, von Blitz und Donner begleiteten Regenfällen zu tun, während wir am Abend per pedes nicht etwa zu einer taberna unterwegs waren, sondern in einer Bowling-World sportliche Herausforderungen suchten. Dort gab es trockene Bowlingschuhe für alle und der Abend war gerettet. Von Francofortum aus statteten wir Moguntiacum einen Besuch ab, wo wir Antike und Moderne im Mater Magna und Isis-Heiligtum in der Römerpassage und in den Studios des ZDF auf dem Lerchenberg in relativer Nachbarschaft erlebten. Als discipulae des Lateinischen genossen wir es überdies, einen ganzen nebligen Vormittag lang das Römerkastell Saalburg im Taunus zu erkunden, bevor wir angesichts nicht vorhandener Thermen im Palmengarten Francoforti Entspannung fanden. Denn die Rückfahrt nach Noviomagus mit der Deutschen Bahn erforderte angesichts spontan angekündigter Gleiswechsel und wachsender Menschenmassen unsere ganze Aufmerksamkeit.

Aber discipulas germanicas in itinere bringt so schnell nichts in furore.