Blutig im Abgang – „Winzerblut“, eine Lesung mit Uwe Ittensohn, dem ehemaligen Vorsitzenden des Schulelternbeirats am ESG

„Marcel Picker, oder Pickeldi, wie ihn die anderen nannten, lehnte gelangweilt an einer der Säulen des loggiaartigenVorbaus, der das Portal des Saalbaus überspannte.“

Mit diesem Satz aus seinem Roman „Winzerblut“ eröffnete Uwe Ittensohn seine Benefizlesung mit Weinprobe, organisiert vom Freundeskreis, am Donnerstag (05.10.2023) im Musiksaal des Edith-Stein-Gymnasiums und bescherte den Zuhörern in den darauffolgenden 90 Minuten einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend.

Uwe Ittensohn lebt in Speyer, ist nach eigenen Worten bekennender Pfälzer und widmet sich seit 2021 ganz dem Schreiben. Den letzten Band seiner Krimireihe Sartorius/Achill stellte er an diesem Abend nun seinem Publikum vor. Dass es in diesem Roman um Wein geht, kommt nicht von ungefähr, da Ittensohn anerkannter Beraterfür deutschen Wein ist und auch schon einen Vinothekenführerfür die Pfalz geschrieben hat.

Nachdem der Autor von Klaus Ritter, stellvertretend für die Schulleitung und Dr. Paul Landwich, stellvertretend für den Freundeskreis begrüßt wurde, stellte Ittensohn in seiner Lesung ausgewählte Passagen aus verschiedenen Kapiteln vor und vermittelte damit ein schönes Bild seines humorvollen Schreibstils und den Charakteren des Romans. Gekonnt schlüpfte Ittensohn bei den Dialogen in die Rollen der handelnden Personen, die er mit lebhafter Gestik und verschiedenen Dialekten würzte, was bei den Zuhörern immer wieder ein Schmunzeln hervorrief. Ohne zu viel von der Handlung zu verraten, machte er damit gekonnt Appetit auf mehr und weckte den Wunsch, hinter das Geheimnis des bizarren Tods vor dem Saalbau in Neustadt zu kommen.

Das Geheimnis des Tods wurde an diesem Abend natürlich nicht verraten, aber in zwei Fragerunden bekamen die Zuhörer einen Einblick in die Arbeitsweise des Autors und wie ein Roman von der Idee bis zum fertigen Buch reift. Die Recherche, so Ittensohn, ist für ihn ein wichtiger Teil der Arbeit, da ihm daran gelegen ist, so authentisch wie möglich Sachverhalte wiederzugeben. Das geschieht häufig durch persönliche Gespräche mit Experten, die sich erfreulicherweise immer Zeit dafür nehmen, sogar während einer Zigarettenpause.

Wenn man einen Roman aus dem Winzermilieu vorstellt, bietet es sich natürlich an, auch Weine zu verkosten. Die Zuhörer wurden zu Beginn mit einem Sekt begrüßt, in der Pause gab es einen Weißwein zu probieren und am Ende der Lesung genoss man noch einen Rotwein. Ittensohn, neben seiner schreibenden Tätigkeit auch Kultur- und Weinbotschafter der Pfalz, besprach die Weine.

Bei der Verabschiedung bedankte sich Dr. Landwich beim Autor für den unterhaltsamen Abend und der Bereitschaft sein Honorar als Spende zur Verfügung zu stellen. Einen Dank galt ebenfalls der Familie Steegmüller, welche den Sekt und den Wein des Weinguts Weegmüller gesponsort hatten. Somit konnte der Freundeskreis den gesamten Erlös des Abends für seine Arbeit zur Unterstützung der Schülerinnen am ESG verbuchen.

Beim Rotwein und persönlichen Gesprächen mit Herrn Ittensohn klang ein schöner Abend aus.