„An-Gedacht“ im Oktober 2020: An der Hand Gottes leben

Edith Stein und ich feiern beide unsere Geburtstage in der ersten Oktoberhälfte.

 

An meinem Festtag durfte ich mich über viele Glück- und Segenswünsche freuen.

Zwei Gratulantinnen haben mir geschrieben: „Bleib, wie Du bist!“

Zunächst habe ich mich sehr über diesen Satz gefreut.

Offensichtlich mögen mich die beiden und finden mich sympathisch. Das tut gut.

Aber dieses Kompliment hat mich beschäftigt. –

Will ich wirklich so bleiben, wie ich bin?

Ich kenne meine Unzulänglichkeiten, Schwächen und Fehler. Und ich wäre froh, wenn ich in mancher Hinsicht so ganz anders wäre. Ich sehe viele Baustellen …

 

Ein kurzer Text fiel mir in diesen Tagen (zufällig?) in die Hand; ein Satz Edith Steins: „Es ist im Grunde immer eine kleine einfache Wahrheit, die ich zu sagen habe: Wie man es anfangen kann, an der Hand des Herrn zu leben.“

 

Eine Heilige kommentiert meine Gedanken.-

Edith Stein, eine Frau, die ihr Leben lang auf der Suche war. Sie studierte intensiv, übersetzte und diskutierte, sie fragte nach. Mehrfach wechselte sie Studienorte und Wohnsitze. Sie war erstaunlich flexibel und mobil.

Edith Stein verharrte jedoch nicht im Theoretisieren und Nachdenken. Sie wollte nicht so bleiben, wie sie war. Sie traf tiefgreifende Entscheidungen und zog Konsequenzen für ihr alltägliches Leben. Nach vielen Fragen fand sie die Antwort im christlichen Glauben.

Wie ein Kind legte sie ihre Hand in die Hand Gottes. Mit ihm ging sie ihren Weg, voll Vertrauen und Zuversicht.

 

Gott reicht auch mir seine Hand.

 

(Daniela Oberhettinger; Bildquelle: Pixabay.com)