„Vom Wirkstoff zur Tablette“ – Annika bei Boehringer

Annika Vowinkel besucht unsere MSS 11. Im vergangenen Schuljahr hat sie erfolgreich am Wettbewerb „Leben mit Chemie“ teilgenommen. Zur Belohnung durfte sie an einem mehrtägigen Workshop beim Pharmaunternehmen „Boehringer Ingelheim“ teilnehmen. Ihre Eindrücke hat sie in einem Bericht festgehalten.

„Vom Wirkstoff zur Tablette“ - So lautete das Motto des diesjährigen Abschlussseminars des Landeswettbewerbs „Leben mit Chemie“, an welchem ich gemeinsam mit den anderen 19 Landessiegern teilnehmen durfte.

Am 13. August machte ich mich morgens mit dem Zug auf den Weg nach Ingelheim, wo ich gegen 12.00 Uhr die anderen Teilnehmer kennenlernen durfte. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Organisatoren, durften wir unser Geschick bei einer Runde „Chemie-Activity“ unter Beweis stellen und uns bei einem gemeinsamen Imbiss stärken. Anschließend starteten wir nach einer kurzen Einweisung in die erste Experimentaleinheit zum Thema „Organische Synthese“. Dabei haben wir aus Salicylsäure und Essigsäureanhydrid Acetylsalicylsäure hergestellt, die unter dem Namen Aspirin bekannt ist. Jeder Teilnehmer bereitete sich vor dem Seminar auf eines der Themen vor und präsentierte den anderen seine Ergebnisse. Mein Thema waren Säuren und somit durfte ich gleich am ersten Tag meinen Kurzvortrag halten. Nach drei Stunden konzentrierter, aber sehr interessanter Arbeit im topausgestatteten Schülerlabor von Boehringer Ingelheim, fuhren wir zur Jugendherberge zum gemeinsamen Grillen. Leider wurden wir dabei von einem kurzen Regenschauer überrascht, der uns unsere gute Laune aber nicht vermiesen konnte. Im Anschluss ließen wir den Abend mit mehreren Runden „Werwolf“ ausklingen. Der nächste Tag begann mit einer Führung durchs Betriebsgelände, die mit der Besichtigung des Pharmawirkstoffbetriebes endete. Dabei erfuhren wir einiges über die Geschichte des Unternehmens und den Beruf des Chemikanten. Nach einer einstündigen Mittagspause im Mitarbeiterrestaurant, ging es in die zweite Laborrunde. Dazu wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt: Die erste Gruppe beschäftigte sich mit der Umkristallisation der am Vortag hergestellten Acetylsalicylsäure und die zweite Gruppe stellte Brausegranulat her. Danach stellten die Gruppen sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor und wir hatten Gelegenheit, den Chemielaboranten und den Pharmakanten Fragen zu ihrer Ausbildung und ihrem Beruf zu stellen. Da neben dem Experimentieren auch die Freizeit nicht zu kurz kommen sollte, fuhren wir anschließend in den Kletterwald nach Bingen. Nach mehreren Stunden Klettern und einem Picknick, kehrten wir in die Jugendherberge zurück und veranstalteten einen Spieleabend. Der letzte Tag galt der „chemischen Analyse“. Dazu führten wir eine Schmelzpunktbestimmung und eine Dünnschichtchromatographie durch, um die Reinheit unserer Acetylsalicylsäure zu bestimmen. Nach der Mittagspause starteten wir in die letzte Etappe des Seminars, der Feedbackrunde und der Urkundenübergabe. Gegen 15.00 Uhr verabschiedeten wir uns wieder voneinander und traten die Heimreise an.

Für mich war das Seminar eine tolle Erfahrung, an die ich mich immer gerne erinnern werde. Ich habe viele nette, chemiebegeisterte Jugendliche in meinem Alter kennengelernt und hatte die Möglichkeit in einem richtigen Labor zu arbeiten und Einblicke in unterschiedliche Berufe zu erhalten. Allen, die sich wie ich für Chemie interessieren, kann ich nur empfehlen auch an „Leben mit Chemie“ teilzunehmen. 

(Annika V., MSS 11)