Japan im Klassenzimmer

Zwei Stunden lang eintauchen in eine fremde Kultur, das konnte die 10. Klassen am Mittwochvormittag. Die Aktion „Japan im Klassenzimmer“, auf den Weg gebracht vom Japanischen Generalkonsulat in Frankfurt, ermöglichte es den Schülerinnen, sich intensiv mit dem fernöstlichen Land zu beschäftigen.

Organisiert hatte den Besuch Lehrerin Elke Schäfermeier, die sich selbst als „japanophil“ bezeichnet. Privat verbrachte sie bereits mehrere Urlaube bei Freunden in Japan, und nun konnte sie sich zusammen mit ihren Schülerinnen ein weiteres Mal dorthin „entführen“ lassen.

Mit der Referentin Yukiko Luginbühl erlebten die Schülerinnen dann eine echte Kosmopolitin. Japanische Wurzeln, Schweizer Schulzeit und Studium an mehreren Universitäten weltweit qualifizieren die Musikerin, die ihre Geige im Gepäck hatte, offensichtlich für ihre Tätigkeit als Kultur-Botschafterin Japans. Sie präsentierte einen vielfältigen, mit eindrucksvollen Bildern untermalten Vortrag, der insbesondere das Interesse der Mädchen am Alltagsleben ihrer Altersgenossinnen aufgriff. Alle stöhnten allerdings auf, als sie vom straffen Tagesprogramm japanischer Teenager erfuhren: Dass Sport-Hobbies und Schul-AGs ohne Ausnahme täglich durchzuführen sind und sich daran häufig noch sogenannte „Pauk-Schulen“ anschließen, sorgte für angeregte Diskussionen und anschauliche Vergleiche mit dem eigenen Freizeitprogramm. Über Schuluniformen und Auswendig-Lernen ließ sich natürlich ebenfalls gut diskutieren.

Intensiv bestaunt wurden auch die japanischen Schriftzeichen, beispielsweise für "Sonne" und "Baum" oder "Wurzel". „Unvorstellbar, dass man das als Schulkind lernen kann“, so lautete die einhellige Meinung angesichts der vielfältigen „undurchschaubaren“ Zeichen, von denen einige aber auch "ziemlich logisch" schienen.

Mehrere Schülerinnen waren dann so begeistert vom Vortrag und der anschließenden musikalischen Darbietung auf der Geige, die die berühmten Kirschblüten zum Thema hatte, dass sie Japan direkt als zukünftiges Reiseziel auserkoren. Ein Aufsatzwettbewerb, der sich von Seiten des Konsulats an solche Schulbesuche anschließt, ermöglicht immerhin eine Chance auf einen baldigen Besuch im Land der aufgehenden Sonne. Also, Mädels, ran an die Tastaturen!