Jüdisch-christliche Gebetsfeier für den Frieden

Am Sonntag, 24. Oktober 2021, feierten katholische und evangelische Christen sowie Mitglieder der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz ein gemeinsames Friedensgebet in der Aula unserer Schule.

Die Feier wurde von Musikerinnen und Musikern unserer Schule mitgestaltet.

Ein Bericht von Daniela Oberhettinger.

Die Aula unserer Schule war Schauplatz einer Premiere in der Pfalz:

Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und der Kantor der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Jan Nagler, standen einer jüdisch-christlichen Gebetsfeier vor.

Die Gottesdienstgemeinde lobte Gott vor allem mit Psalmgebeten aus dem Ersten Testament bzw. der Hebräischen Bibel (Tehilim), die für alle beteiligten Glaubensrichtungen zum reichen Schatz der gemeinsamen Überlieferung zählen.

 

„Wir beten. Und zwar gemeinsam!“, bekräftigte Bischof Wiesemann die Bedeutung der Feier.

Es seien in den zurückliegenden Jahrzehnten tiefe Gräben überwunden worden, indem Brücken gebaut wurden: „Brücken des Miteinanders und der Versöhnung: als Nachbarn und Freunde, als Kinder eines Gottes, als Geschwister im Glauben.“

 

Musikalisch wurde die Feier von Christina Nesemann und Dieter Hauß (Klavier) sowie von Emilia Schwake (Querflöte) gestaltet. Stefan Kellner, Johannes Cantzler, Jonas Hochhaus und Dieter Hauß brachten die Komposition „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör.

An der Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung waren Mitglieder des Schulseelsorgeteams beteiligt.

Zum Hintergrund der Veranstaltung:

In diesem Jahr erinnern wir uns mit großer Dankbarkeit und Freude an 1.700 Jahre

jüdisches Leben in Deutschland.

Auch in unserer Region existierten vermutlich schon in römischer Zeit erste jüdische Gemeinden.

Nachweislich reicht die Geschichte der Juden in Speyer bis in die zweite Hälfte des

11. Jahrhunderts zurück und ist seither sowohl von Zeiten eines friedlichen und respektvollen Miteinanders als auch von Diskriminierung und grausamen Verfolgungen geprägt.

 

Unter dem Titel #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland werden bundesweit rund

tausend Veranstaltungen ausgerichtet.
Ziel des Festjahres ist es, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen.

Auch an unserer Schule.

 

 

Fotos: Klaus Landry