Chemie ist die Naturwissenschaft, deren Inhalt der Aufbau, die Eigenschaften und die Umwandlung von Stoffen ist.

Chemie wird ab der achten Jahrgangsstufe zweistündig pro Woche unterrichtet. Zu Beginn steht die Feststellung „Alles um uns herum ist Stoff!“. Es ist dringend nötig diese nahezu unüberschaubare Vielfalt zu ordnen. Die Stoffe unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, die durch ihren besonderen Aufbau entstehen. Um mehr über den Aufbau von Stoffen zu lernen, muss man in die kleinste Ebene des Stoffaufbaus, die Welt der Atome, vorstoßen. Nachdem ein erstes Atommodell kennen gelernt wurde, geht es an die Umwandlung von Stoffen, was als chemische Reaktion bezeichnet wird. Verblüffende Phänomene erwarten die Schülerinnen, die weit über den üblichen Satz „Chemie ist, wenn es knallt und stinkt!“ hinaus gehen. Nach und nach entdecken die Schülerinnen die Bedeutung der Chemie für unser Leben anhand interessanter Themen des Alltags.

Woher kommen die Metalle für Smartphones oder Schmuck? Weshalb kann ich mit Benzin ein Auto betreiben aber nicht mit Wasser? Oder vielleicht doch? Was hat Hautcreme mit Mayonnaise zu tun und wieso reinigt Seife?

In der MSS wird das in der Mittelstufe erlernte Grundwissen vertieft und das Augenmerk liegt stärker auf der Herstellung von Stoffen für den Bedarf. Wie kann eine Reaktion so beeinflusst werden, dass ich möglichst große Mengen meines Produkts herstelle? Wie kann ich Farben, Lösungsmittel, Pflanzenschutzmittel, Medikamente oder Kunststoffe herstellen? Kann der Akku meines Tablets verbessert werden? Die große Bedeutung der Chemie für unser alltägliches Leben und unsere Zukunft wird dabei neben dem Unterricht, durch regionale Exkursionen zu Universitäten oder der BASF aufgezeigt. Chemisches Grundwissen ermöglicht einen tieferen Einblick in die Funktionsweise der Welt. Viele beobachtbare Phänomene der Natur werden nur so verständlich. Wer bei gesellschaftsrelevanten Themen wie Umweltschutz, Materialdesign oder Energiegewinn der Zukunft mitreden will, braucht Chemie.