Baustellen – An-Gedacht im September 2021

In der letzten Woche der Sommerferien bin ich in eine neue Wohnung gezogen.

Und ich muss rückblickend sagen: Ich kann mir schönere Ferien vorstellen.

Wochenlang hat sich alles um diesen Umzug gedreht:

Wohnungsbesichtigungen – Handwerkersuche – Renovierung.

Bei mir zu Hause sieht es noch nicht wirklich nach einem Zuhause aus. -

Kisten, Taschen, Chaos, …

Nach der ersten Nacht im neuen Domizil fiel mein Blick nach dem Aufwachen auf meine Schlafzimmertür. –

Wobei - es gibt zur Zeit keine. Sie wird erst im Oktober geliefert. Hoffentlich.

Man sieht den blanken Stein. Seit Tagen lebe ich auf einer Baustelle.

Aber sind es tatsächlich erst ein paar Tage?

Wenn ich nur mal das vergangene Schuljahr anschaue, habe ich das Gefühl, schon einige Zeit auf einer Baustelle zu leben.

Täglich gab es neue Herausforderungen, die bewältigt werden mussten.

Homeschooling und Wechselunterricht  - eine der größten Baustellen.

Im Schulhaus: Dauerbaustelle im 2. OG.

Und, und, und …

 

Wo sind Eure Baustellen? – Vor allem auch Baustellen im bildlichen Sinn?

Sicherlich könnten wir eine lange Liste erstellen.

Baustellen bergen Überraschungen und bringen Chaos.

 

Meine E-Mails in dieser Umzugszeit habe ich mit „Grüße aus dem Umzugschaos“ abgeschlossen.

Dieter Hauß hat mir Folgendes geantwortet:

„Ich wünsche Dir viel Erfolg und dass wenigstens Gottes Geist über dem Tohuwabohu schwebt und Dir damit ganz nahe ist.“

 

Das war wirklich ein Trost und eine Ermutigung. – Danke, Dieter!

Gottes Geist über dem Tohuwabohu. Gott ist da im Chaos. –

Dort braucht man ihn auch am meisten.

 

Es geht mir jetzt zu Schuljahresbeginn nicht darum, zu lamentieren.

Ich jammere sicherlich auf hohem Niveau.

Es gibt ganz andere Baustellen. Großbaustellen.

Wir mussten in den vergangenen Wochen schreckliche Bilder in den Medien sehen.

 

Wir wissen nicht, was im neuen Schuljahr auf uns zukommt – beruflich und privat.

Neue Baustellen. Neues Chaos, das geordnet werden will.

 

Das obige Bild aus dem 13. Jahrhunderts zeigt Gott als Baumeister und Architekt.

Übergroß dominiert er das Bild. Er hält einen Zirkel in der Hand und vermisst die Erdkugel.

Gott plant, konstruiert, baut mit.

Er hat den Blick auf das Ganze. Auf die Großbaustelle des Kosmos.

 

Mir liegt es fern, jetzt frommen Zuckerguss über all die Baustellen unseres Lebens zu gießen, aber ich will wie Dieter Hauß dazu anregen, mit Gottes Anwesenheit im Chaos zu rechnen.

Als Baumeister und Architekt hat Gott den Überblick. Er kümmert sich um das Ganze.

Vertrauen wir auf seinen guten Plan.

Das haben schon viele Menschen vor uns getan und haben gespürt:

Gott ist da.

Vertrauen wir dieses Schuljahr dem großen Baumeister an.

 

Schon im Alten Testament gibt es diese Bilder.

Der Psalmist formuliert in Psalm 127:

Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst.

Wenn der HERR nicht die Stadt bewacht, dann wachen die Wächter vergeblich.

Ihr steht frühmorgens auf und gönnt euch erst spät am Abend Ruhe, um das sauer verdiente Brot zu essen.

Doch ohne Gottes Segen ist alles umsonst!

 

 

Von Herzen wünsche ich unserer Schulgemeinschaft, Euch und Ihnen, diesen Segen des Baumeisters und Architekten!

(von Daniela Oberhettinger)

 

 

Bildquelle:

Codex Vindobonensis (1220-1230); upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4d/God_the_Geometer.jpg


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