Mai im September - An-Gedacht im September 2020

Gestern war noch einmal Mai. Die Patenkinder von meiner Frau und mir feierten mit ihren beiden Geschwistern Konfirmation. Eigentlich sollte der Gottesdienst im Mai gefeiert werden. Nun wurde September daraus. 

Eigentlich sollten alle Konfirmanden der Gemeinde in einem Gottesdienst gesegnet werden. Nun standen die Vier alleine vor Kanzel und Altar. Eigentlich sollte es ein großes Fest mit Familie, Verwandten und Freunden werden. Nun war es ein kleines Fest der Kernfamilie und der Paten.

Es war schön zu sehen, wie unsere Vier trotz der Änderungen den Gottesdienst mit ihren musikalischen Beiträgen, ihren Gedanken und kreativen Ideen bereicherten. Es war berührend, wie sie ihr Ja zu Gott sprachen und sich unter den Segen Gottes stellten. Es war beglückend zur hören, wie ihre biblischen Konfirmationssprüche ihnen Mut für ihr Leben machen. „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir“, spricht Gott (aus Jes 43), war z.B. ein Spruch, den sie sich gewählt hatten. Es war schön wahrzunehmen, dass die Vier so voller Lebensfreude strahlten. 

Diese Lebensfreude und dieser Mut unserer Patenkinder und ihrer Geschwister haben uns gestern angesteckt und gestärkt für die Herbststürme, die nun mit oder ohne Corona kommen werden. Manch eine Schülerin feiert in diesen Wochen mit ihre Familie Konfirmation oder Firmung. Die Kraft des Wonnemonats Mai wird so mitten im September spürbar.

 

(von Pfr. Jens Dölschner)


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