Angeregte Diskussion mit Landtagsabgeordneten

Am Donnerstag, den 22. November 2018, besuchten zwei Landtagsabgeordnete von Rheinland-Pfalz unsere Schule, um mit unseren Schülerinnen über Chancen und Gefährdungen der Demokratie zu diskutieren. Ein Bericht von Lisa-Maria Gruber (MSS 11)

Anlass für den Besuch war der 9. November – an diesem Datum hatten gleich mehrere einschneidende positive sowie negative Ereignisse in der deutschen Geschichte stattgefunden: Die Ausrufung der Republik und damit der Beginn der parlamentarischen Demokratie in Deutschland (1918), der gescheiterte Hitlerputsch (1923), die Reichspogromnacht (1938) und schließlich der Mauerfall (1989). 

Wir, die Schülerinnen der MSS12 sowie des Leistungskurses Deutsch der MSS11, hatten so viele Fragen an Reinhard Oelbermann (CDU) und Dr. Bernhard Braun (Bündnis 90/Die Grünen), dass sich am Ende sogar die eingeplanten 90 Minuten als kurz herausstellten. 

Bevor es programmgemäß um aktuelle Gefährdungen der deutschen Demokratie ging, mussten wir noch eine aktuelle Frage loswerden: „Haben Sie beide einen persönlichen Favoriten hinsichtlich des CDU-Vorsitzes?“ Während Dr. Braun hier erläuterte, er persönlich ziehe Annegret Kramp-Karrenbauer vor, da die beiden anderen Kandidaten das Grundrecht auf Asyl in Frage gestellt hätten, erwiderte Herr Oelbermann, er wolle noch weitere Reden der Kandidaten abwarten, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Anschließend stellte sich heraus, dass viele unserer Schülerinnen die Frage beschäftigt, ob bzw. inwiefern die AfD unsere Demokratie gefährdet und ob Parallelen zu den Entwicklungen zur Zeit Hitlers zu beobachten seien. Beide Politiker betrachten die AfD zwar als fragwürdig hinsichtlich ihrer Einstellungen und Äußerungen, sehen die Demokratie in Deutschland jedoch als stabil genug, um Gefahren standzuhalten. Allerdings sehen sie Schwierigkeiten mit dem Flüchtlingszuzug als eine Ursache für die derzeitige Entwicklung. Dennoch betonte Dr. Braun, es sei richtig gewesen, hilfebedürftigen und vor Krieg geflohenen Menschen Schutz zu gewähren. Auch Herr Oelbermann schloss sich dieser Einschätzung an. Zum Schluss war der geringe Frauenanteil in der Politik Thema. „Warum haben die Grünen 50% Frauen in der Bundestagsfraktion und Ihre Partei nur 26%?“, fragte etwa eine Schülerin Herrn Oelbermann. Seine Antwort, es liege nur an den Frauen, sie sollten etwas verändern, an die Wahlurnen gehen, in Parteien eintreten, stieß auf Protest. Gleich mehrere Finger schossen in die Höhe – kein Wunder, wir sind schließlich auf einer Mädchenschule! 


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