Ein Stein in Gottes Mosaik. Ein Haus aus lebendigen Steinen.

„Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen

leg‘ ich meinen Tag in Deine Hand.

Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen,

sei mein Gestern, das ich überwand.

 

Frag‘ mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,

bin aus Deinem Mosaik ein Stein.

Wirst mich an die rechte Stelle legen,

Deinen Händen bette ich mich ein.“

 

So formuliert Schwester Teresia Benedicta a Cruce, Edith Stein, im Jahr 1942, in dem Jahr, in dem sie in Auschwitz den Tod findet.

Im Jahr 2016 feierten wir in Edith Steins Geburtsmonat Oktober im Rahmen eines Gottesdienstes ihren 125. Geburtstag und bedachten ihre Worte. -                          Was bedeutet es, ein Stein in Gottes Mosaik zu sein?                                            Vertraue ich darauf, dass Gott den richtigen Platz für mich kennt?

Auch die Worte des 1. Petrusbriefes standen im Blick: „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen“ (1 Petr 2,5).

Nach dem Gottesdienst erhielten alle Schülerinnen, Kolleginnen und Kollegen sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine kleine weiße Fliese.

Im Jubiläumsjahr („60 Jahre Edith-Stein-Gymnasium in Speyer-West“) hatte nun jedes Mitglied unserer Schulgemeinschaft die Gelegenheit, diese 4cm x 4cm große Fliese individuell zu gestalten.                                                                             Mehrere hundert Personen kamen dieser Einladung nach und gestalteten das kleine Keramikplättchen. Jedes Exemplar ein Einzelstück – wie die Künstlerin / der Künstler selbst. Symbole, Farben und Muster erzählen ein wenig von dem, was jeder / jedem Einzelnen wichtig und wertvoll ist.

In der Projektwoche im Sommer sowie im Herbst 2017 fügten Schülerinnen die kleinen Kunstwerke zu einem Gesamtbild zusammen: Es entstand ein Haus aus vielen verschiedenen Mosaiksteinen.

Das neue Kunstwerk, das im Erdgeschoss seinen Platz fand, ist auch mit dem von Christina Roth entworfenen Jubiläumsjahr-Logo geschmückt und mit kleinen Spiegeln versehen. Jeder, der das Mosaik betrachtet und in einen der Spiegel schaut, fügt sich als „lebendiger Stein“ in das Gesamtwerk ein.

Daniela Oberhettinger