Die Aufgaben eines Bundestagsabgeordneten – Johannes Steiniger zu Besuch im ESG

Premiere! Zum ersten Mal bekamen die Schülerinnen aller 9. Klassen die Möglichkeit, mit einem Bundestagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen und ihm Fragen zu seinen Tätigkeiten und Aufgaben zu stellen. Solche und ähnliche Veranstaltungen gab es bisher ausschließlich für die MSS.

Erstmals kennen gelernt habe ich den Bundestagsabgeordneten Johannes Steiniger (CDU) in einem Bürgergespräch. Auf meine Frage hin, erklärte er sich bereit auch unsere Schule und unsere Stufe einmal zu besuchen. Nach kurzem Vorgespräch mit unserem Sozialkundelehrer Herrn Weitzel, kam es dann am 7. Februar 2017 zu dem Besuch des Abgeordneten. Nach einer Begrüßung durch Herrn Ritter stellte sich Herr Steiniger vor, bevor er sich den Fragen der Schülerinnen widmete.

Auf die Frage, ob er von den etablierten Abgeordneten ernst genommen werde und ob er als junger Abgeordneter seine Forderungen durchsetzen könne, antwortete er, unabhängig von seinem Alter müsse ein neu in den Bundestag gewählter Abgeordneter seinen Platz in der Fraktion finden. Die meisten älteren Abgeordneten würden ihre neuen Kollegen jedoch respektieren und sie ernst nehmen. Man lerne auch schnell, wie man seine Forderungen überzeugend vortrage und wer einem dabei helfe. Nur bei der Wahl in die Ausschüsse müssten sich die „Neuen“ hinten anstellen. Eine weitere Schülerin wollte wissen, seit wann und warum sich Herr Steiniger politisch engagiere. Er erzählte, er sei mit 15 Jahren in die Junge Union eingetreten, da er nicht einfach alles hinnehmen wollte. Stattdessen wollte er sich einbringen und selbst mitentscheiden. Eine weitere Frage war, wie der Alltag eines Bundestagsabgeordneten aussehe und wie dieser mit Familie und Freizeit zu vereinbaren sei. Es gäbe jährlich circa 22 Sitzungswochen im deutschen Bundestag, die üblicherweise von Montag bis Freitag stattfänden. An den Wochenenden und in sitzungsfreien Wochen betreibe ein Bundestagsabgeordneter jedoch Wahlkreisarbeit. Das bedeutet, er komme mit den Menschen in seinem Wahlkreis ins Gespräch (zum Beispiel in Bürgersprechstunden), nehme an Veranstaltungen teil oder besuche Schulklassen und Unternehmen. Es sei zwischen allen Terminen gar nicht einfach auch mal etwas Zeit für sich und seine Familie zu haben. Da sich die Schülerinnen zuvor im Sozialkundeunterricht mit dem Internetauftritt von Johannes Steiniger in sozialen Netzwerken beschäftigt hatten, wollten sie wissen, ob seiner Meinung nach die sozialen Medien den Menschen die Politik näher bringe und dadurch die Akzeptanz von Politikern gesteigert werden könne. Er sei der Meinung, dass man mit sozialen Medien vor allem die jungen Generationen erreichen könne. Sie seien auch ein gutes Hilfsmittel, um bei jungen Menschen Interesse an Politik zu wecken.

Am Ende stellte Herr Steiniger den Schülerinnen noch die Frage, ob sie die Veranstaltung interessant fanden und ob sie dadurch etwas gelernt haben. Dass diese ausnahmslos mit „Ja“ beantwortet wurde, beweist, dass sich auch Mittelstufenschülerinnen mit Politik beschäftigen können und dass solche Veranstaltungen nicht automatisch nur für die Oberstufe sinnvoll sind.

Vielen Dank nochmals an Herrn Steiniger, dass er sich Zeit für die Fragen der 9. Klassen genommen haben.

Annika Vowinkel, Klasse 9b