„Ich sprach davon, dass alle sich zusammenschließen müssen, ... wenn man nur gegen das barbarische System ankämpfe ...“

... so erinnert sich Carola Karg, die Flugblätter gegen das NS-Regime mit verfasste und deshalb gefoltert, misshandelt und zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.

Mit ihrem Schicksal und dem weiterer Mädchen und Frauen befassten sich die Schülerinnen der Sozialkunde-Leistungskurse (MSS 12 und 13) am 1. und 2. Februar in der Jüdischen Kultusgemeinde in Speyer: Nur wenige Gehminuten vom Edith-Stein-Gymnasium entfernt sind dort nämlich, anlässlich des Holocaust-Gedenktags, zwei Ausstellungen über Frauen im Nationalsozialismus zu sehen: „Nichts war vergeblich. Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ (konzipiert vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945) und „Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und späteres Vernichtungslager Uckermark“ (erarbeitet von der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark).

Eine beeindruckende Exkursion, wie folgende Stellungnahmen der Schülerinnen zeigen:

„Ich bewundere die Frau, die trotz über 100 Verhören und Folter die Namen ihrer Mitstreiter gegen das menschenverachtende, brutale NS-Regime nicht preisgab. Das zeigt für mich grenzenlose Solidarität und großen Mut.“ (Chiara, MSS 12)

„Die Ausstellung war sehr bewegend und berührend, da sehr detailliert geschildert wurde, wie grausam die Frauen behandelt wurden.“ (Eva Sophie und Milena, MSS 12)

„Der Mut, den diese Frauen hatten, ist bewundernswert und jeder sollte sich im Klaren sein, dass auch kleine Schritte in schwierigen Zeiten Erfolg bringen.“ (Chiara, MSS 12)

„Die Ausmaße der Brutalität und der Misshandlungen waren mir zwar ansatzweise bekannt, aber die Ausstellung hat durch die persönlichen Schicksale die schreckliche NS-Politik noch einmal drastisch vor Augen geführt und mich stark zum Nachdenken angeregt.“ (Isabel, MSS 12)

„Mich hat die Lebensgeschichte von Erna Brehm sehr berührt – sie hatte sich, mit 17, in einen jungen Polen verliebt und damit gegen das Nazi-Gesetz verstoßen, das deutschen Frauen den Umgang mit ‚Fremdvölkischen’ verbat. Weil sie sich aber den Kontakt nicht verbieten lassen wollte, wurde sie verhaftet, öffentlich auf dem Marktplatz kahl geschoren und in das Jugend-Konzentrationslager Uckermark gebracht.“ (Milena, MSS 12)

„Mutige Einzelschicksale berührend und spannend geschildert, sodass sie unter die Haut gehen.“ (Sarah und Sarah, MSS 12)

„Wir fanden es sehr beeindruckend, auf welch vielfältige Art und Weise Frauen Widerstand gegen die Nationalsozialisten geleistet haben, egal ob aus politischen, religiösen oder persönlichen Motiven. Andererseits war es auch sehr erschreckend, über die vielen sadistischen Foltermethoden zu lesen und die furchtbaren Zustände in den Konzentrationslagern.“ (Julia, Sarah, MSS 12)